Schreiben, um die Rede…

 

Photo : Anna David

Psychoanalytisches Seminar Kunst & Klinik

 

Die Struktur der Perversion im Licht des Kinos und der Literatur.

Was kann die Kunst der psychoanalytischen Klinik beibringen ? Jenseits einer bloßen Anwendung der Psychoanalyse auf die Kunst werden Kunstwerke als Gelegenheit genommen, die Praxis der Psychoanalyse – sowie ihre Theorie – zu hinterfragen, zu illustrieren, zu bereichern, zu erweitern.

Als Thema für 2013 und 2014 wurde „Perversion“ gewählt : Was ist eigentlich mit Perversion gemeint?

Geht es um eine Abweichung von der „normalen“ Sexualität, um eine jedem inhärente sexuelle Verhaltensweise, um die Struktur einer Beziehung zum a/Anderen ?

Das Seminar soll sich im Monatsrhythmus abwechselnd mit Film und Literatur beschäftigen.


Leitung

Literaturabend, Sandrine Aumercier

Filmabend, Lic. Alejandra Barron


Termin
Literaturabend, den 5. April

18 Uhr

Penthesilea von Heinrich von Kleist.

Vortrag von Michèle Jung : „Schreiben, um die Rede wieder aufzunehmen“

(Ecrire pour reprendre la parole)

www.kleist.fr


Ort

Psychoanalytische Bibliothek Berlin

Hardenbergstr. 9, 10623 Berlin

Eingang links, Hinterhaus, Erdgeschoss.

www.psybi-berlin.de


Die Ur-Mutter

Photo : Michèle Jung

Die Ur-Mutter…
La mère originelle…
Als erste Frau…
Die Ur-Mutter der Holzzeit.…

Wer sind wir ?

Woher kommen wir ?

Nach Erkenntnissen von Genforschern und Paleoanthropologen stammen alle Menschen von einer einzigen Frau ab.

Der genetische Stammbaum, der als Grenzbaum 200 Jahre in Kärnten gewachsen ist, hat den Künstler zum Ur-Sprung zurückgefahren.

Er, der Künstler, weiß jetzt : die Ur-Mutter lebte vor etwa 150 000 Jahren in Afrika. Seine Darstellung greift das in Afrika immer wiederkehrende Motiv der Ur-Mutter auf. Diese Darstellung ist nicht abstrahiert sondern surreal.

Im ersten Betrachtungsmoment fühlt man sich überwältigt. Erst auf den zweiten Blick erkennt man den eigentümlichen Reiz der Bildhauerei. Sie ist der Ur-Sprung selbst.

Das weiseste Weib der Welt… Orakel oder Prophetin… Seherin… Zweifellos Übernatürlich… Übermenschliche Natur…

Jetzt wohnt sie im Erdreich, im Schoß der Welt am Ufer des Wörthersees. Dort herrscht sie in einen allwissenden Schlaf. In diesem wissenden Schlaf bringt sie die Geschichte von Schuld und Sühne träumend hervor. Eine Lebensweisheit fließt aus der Verletzung…

Aus dem Mund der Gebärmutter entstammt die Ur-Mutter. Eine Verbindung geht von ihr aus zu den Männern, die eines Tages ein Seil um die Welt-Lärche geschlungen haben und dadurch den Ur-Sinn der Welt besingen.

Die Ur-Mutter — diese der Künste — ist Sinnbild für die Einheit von Geburt und Tod.

Also, die Kunst… Wenn sie der Ur-sprung der Welt wäre… Sie, die Kunst ins weibliche Geschlecht verkehrt, in dieser Parole unter dem Niveau der Mutter… Ursprung der Welt, in ihrem Verlust und ihrem Wiederfinden…

Also, die Kunst… dieser Ort ohne Ort, am Rande des ur-geschichtlichen Loches… Ur-Szene.

Dr. Phil. Michèle Jung

Avignon, novembre 2008

Die Kunst als Objekt

 

Anne Vanier Drüssel

Préface à la déclinaison des r i B osome

les éditions l’Indice Pensable – 2007

L’objet de l’art…

Die Kunst als Objekt …

Psychanalyse et — eSt — Art. Mit dem Einschieben vom S des Signifikanten findet eine Umkehrung der vorgeschlagenen Figur statt. Wenn wir dieses hörbare S hören, was können wir daraus ableiten — für uns — wenn wir uns an diese Schreibarbeit machen, eine SchreibArt, die in der Hörmuschel des Betrachters Form annehmen kann. Die fünfeckige Harmonie dieser fünften Ausführung von Wandbüchern von Künstlern — Quint-essenz — ersetzt das sternförmige Sechseck der Zelle aus Wachs, die die Biene braucht[1]… Ohrenschmalz, Grund eines Nicht-Hören-Könnens, wenn man weiß, daß « ihr langsames Verstehen zeigt, wieviel Ohrenschmalz sie davon trennt, das gehörte zu assimilieren». Wachsschicht des « Wunderblocks », der die Spur eines verlorenen Textes ans Licht bringt, eines — an der Tiefe der Gravierungen in das Wachs, in den durchlöcherten Untergrund — gemessenen Textes.

Also, das Zuhören der Analytikerin, die nie ganz sicher ist zu verstehen, die sich unermüdlich zwingt, Graphien zu zeichnen, mit dem Gedanken und der Hoffnung auf ein Licht, das von einer Urspur kommt — die schon immer da war und die Gefahr läuft, erzwungen, aufgebrochen, geebnet zu werden.

Art et — eSt — (psych)Analyse. Angekündigte Umkehrung. Den Ausdruck umkehren, um sich allen Freudschen Analysen der Schaffensprozesse, der Gültigkeit seiner analytischen Methode zu entziehen. Methode, die seine Ansichten über das Unbewußte und den Traum zu bestätigen sucht. Wenn Freud in der Traumdeutung vom « Die Träume vom Tod teurer Personen » spricht, analysiert er « Œdipus von Sophokles », von dem er sagt : « Die Handlung des Stückes besteht nun in nichts anderem als in der schrittweise gesteigerten und kunstvoll verzögerten Enthüllung — der Arbeit einer Psychoanalyse vergleichbar »[2]. Das werden die Anderen sehr gut besorgen. Wir kehren zu unserem Thema zurück, denn Groß ist die Diana der Epheser.

Als ob er fürchtete dieser stummen liebensversprechenden Urmutter zu begegnen, die vom Gürtel bis zu den Füßen mit Stierhoden geschmückt ist, bleibt Freud im Hintergrund, als er 1911, ein Jahr nach Eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci, diese Fußnote schreibt. Dem Werk gegenüber gesteht er inkompetent zu sein, um das Wesen der Kunst als etwas zu definieren, was « dem verbotenen Begehren eine schöne Form gibt». Er bleibt vorsichtig am Rand des Schönen.

Die schaffende Allmacht dieser mütterlichen Göttin könnte uns — vielleicht ? — mitten in eine Überlegung zur Kunst führen. Das Wort ist gefallen : Kunst — K-U-N-S-T — aber nicht definiert. Umso besser. « Also die Kunst… Zusatz, Kunstgriff an der Liebesverleugnung, die das Subjekt vom Vater erhofft ». Kunst… Kunstgriff… Ein einziges Wort auf deutsch : die Kunst. Maskulinum im Französichen, Femininum im Deutschen. « Sie », die Kunst ins weibliche Geschlecht verkehrt. Roter Faden, der zur Mutter, zum Begehren der Mutter führt. Also, wird dieses Wort « Kunst» kein unveränderter Begriff bleiben. Er (Sie) wird uns wach halten. Also, über die Kunst spechen…

Die Kunst : eine Ethik. Die Ethik der Psychoanalyse. Das Seminar, Buch VII. Au Seuil, 1986. An der Schwelle des Begehrens, die es zu überschreiten gilt… Im Laufe dieses Seminars kommentiert Lacan das Schicksal des tragischen Helden, der durch die Antigone des Sophokles dargestellt wird. Antigone würde das darstellen, was die tragische Ethik der psychoanalytischen Erfahrung sein könnte : das Tun gemäß ihrem Begehren. « Es gibt ein bestimmtes Verhältnis des Schönen zum Begehren »[3] Mit dem Begehren der Mutter… Das Ding — das wir nur über die Sublimierung erreichen können. Die Sublimierung : eine absolute Wahl, eine Wahl, die von keinerlei Gut motiviert ist »[4]

Geben wir Anne Vanier-drüssel also « Plain-Chant », Anne Vanier-drüssel, die zeigt, daß die Formen Sinn produzieren, daß die Bedeutung des Textes sich nicht nur von der Sprache ableitet, und deren Veröffentlichungen stark daran erinnern, daß die Sinneffekte, die durch das Material hervorgerufen werden, im Zentrum der Spannungen und Kämpfe liegen, die — glaube ich — die symbolische Domination zum Ziel haben. Aus der Strategie dieser Überschreitungspunkte zieht Anne Vanier-drüssel ihren Genuß…

Michèle Jung

Avignon, octobre 2007


[1] Auf hebräisch kommt der Name der Biene (Dbure) aus der Wurzel Dbr : Wort. Die Bienen erlangen durch die Arbeit ihrer Lippen, die Mutterschaft ohne jedoch zu gebären.

 

[2] « La pièce n’est autre chose qu’une révélation progressive et subtilement différée — comparable à une psychanalyse ».

[3] Das Seminar, Buch VII. Seite 287.

[4] Seite 289.

L’objet de l’Art

Anne Vanier Drüssel

Préface à la déclinaison des r i B osome

les éditions l’Indice Pensable – 2007

Die Kunst als Objekt …

L’objet de l’art…

Psychanalyse et — eSt— Art. Avec l’intrusion du S du signifiant, s’opère un retournement de la figure proposée. À l’entendre ce S — sonore —, que pouvons-nous articuler — pour nous — lorsque nous nous appliquons à ce travail d’écriture, d’une écriture qui puisse faire figure dans une conque de récepteur ? L’harmonie pentagonale des cinq livres d’artiste, muraux — quinte-essence — se substitue à l’hexagone étoilé de l(un)’alvéole de cire nécessaire à l’abeille[1]… Cire-cérumen, cause d’un non-savoir-audire quand on sait que « leur lenteur à s’en apercevoir montre quel cérumen les sépare de ce qu’ils entendent à ce qu’ils en fassent parabole ». Cire-opercule du Wunderblock révélant la trace d’un texte perdu, mesuré à la profondeur des dépressions griffées par la pointe aiguisée, sur la cire-matière, sur le corps troué.

Alors, écoute de l’analyste — jamais absolument certaine de comprendre — s’imposant inlassablement de graphier, avec l’idée et l’espoir d’une lumière venant d’une trace première, toujours déjà là, exposée à être conquise de force, fracturée, frayée.

Art et — eSt — (psych)Analyse. Retournement annoncé. Renverser la proposition pour échapper à toutes les analyses de Freud-lecteur sur les processus de création, sur la validité de sa méthode analytique visant à une confirmation de ses vues sur l’inconscient et le rêve. Dans la Traumdeutung, lorsqu’il traite du « Rêve de la mort des personnes chères », Freud analyse l’Œdipe de Sophocle dont il dit que : « Die Handlung des Stückes besteht nun in nichts anderem als in der Schrittweise gesteigerten und kunstvoll verzögerten Enthüllung — der Arbeit einer Psychoanalyse vergleichbar »[2]. Ça, les autres vont très bien le faire. Nous, revenons à nos moutons, car Grande est la Diane des Éphésiens.

Comme s’il craignait de rencontrer cette « Origine muette, prometteuse de vie… », ornée de testicules de taureaux de la ceinture aux pieds, Freud reste en retrait quand il écrit cette note de lecture, en 1911, un an après Un souvenir d’enfance de Léonard de Vinci. Face à l’œuvre, il se déclare incompétent pour définir l’essence de l’art, « forme belle au désir interdit ». Il reste prudemment en marge du champ du beau.

La toute-puissance (pro)-créatrice de cette divinité maternelle pourrait, peut-être ? nous emmener au centre d’une réflexion sur l’art. Le mot est lâché : ART — A-R-T — mais pas défini. Tant mieux. « Alors, l’art… Ajout, artifice au renoncement d’amour que le sujet attend du père». Art… Artifice… Un seul mot en allemand : die Kunst. Masculin en français, féminin en allemand. « Elle », l’art mise au féminin — Artémise. Fil rouge qui conduit à la mère, au désir le la mère. Ainsi, ce mot « Art » ne demeurera pas figé, il (elle) va même nous tenir éveillé. Alors, paroler sur l’art…

L’Art : une éthique. L’éthique de la psychanalyse. Livre VII. Au Seuil, 1986. Au Seuil de la barrière du désir qu’il faudra franchir… Au fil de ce Séminaire, Lacan commente le destin du héros tragique représenté par l’Antigone de Sophocle. Antigone représenterait ce que pourrait être cette éthique tragique de la psychanalyse : l’agir en conformité avec son désir. « Il y a un certain rapport du beau avec le désir ». Avec le désir de la mère… La Chose — que nous ne pouvons atteindre qu’à travers la Sublimation — « choix absolu, choix qu’aucun bien ne motive ».

Donnons alors Plain-Chant à Anne Vanier-drüssel qui démontre que les formes produisent du sens, que la signification du texte ne se déduit pas de ses seules ressources verbales, et dont les publications rappellent avec force que les effets de sens, produits par les forces matérielles, sont au coeur des tensions et des luttes qui ont pour objet, je crois, la domination symbolique. C’est dans la stratégie de ces franchissements qu’Anne V.-d. s’offre le bénéfice de sa jouissance.

Michèle Jung

Avignon, septembre 2007


[1] En hébreu, le nom de l’abeille, Dbure, vient de la racine Dbr, parole. Les abeilles deviennent mères par le travail de leurs lèvres, sans enfanter.

[2] « La pièce n’est autre chose qu’une révélation progressive et subtilement différée — comparable à une psychanalyse ».

Die Kunst oder die Wirkung des Schönen auf das Begehren…

Die Kunst… Das Schöne… Das Begehren…

Erwin C. Klinzer lädt uns ein, unseren Blick auf ein Landschaftsbild Kärntens zu richten : das erste Bild, ihm seine Kinderaugen geöffnet hat. Als Mann erscheint seine Silhouette bewegungslos an der Schwelle eines Begehrens, die er überschreiten muß, denn beim Überschreiten dieser Zone kann der Strahl des Begehrens sich reflektieren und gleichzeitig brechen, sich auf das kommende fokussieren.

Die Kunst… Das Wort mit lauter und halblauter Stimme sagen. Es auf seinem eigenen Atem in der Bruststimme tragen. Diese Silbenschrift auf das Sprungbrett zwischen Einatmen und Ausatmen heben. Es auf den Abhang einer unbezwingbaren Vergänglichkeit rutschen lassen. Es mit dem Realen, was es hören läßt, wieder verbinden… das Schöne.

Das Schöne…, auf einen Punkt konzentriert, durch den Blick, der durch den Fluchtpunkt des Gemäldes entweicht : dieser Punkt der Perspektive zu dem alles hinläuft, der aber nicht existiert. Dieser Durchblick führt ihn auf ein anderes Licht zu, das Andalusische. Er, der Künstler, empfängt es mit offenen Armen und entdeckt sich im Spiegel, den eine Welle eben — ohne sein Wissen — ihm zu Füssen gelegt hat. Dieses Aufnehmen seines Spiegelbildes — das Bild von der eigenen Mater — ist voller Jubel. Das Schöne ist die ständige Anpassung an “ Das Ding ”, an etwas, das man nie festlegen kann, aber das — durch die Leere, die dieses “ Ding ” mitten in der Psyche schafft— ein Begehren erzeugt.

Das Begehren… Und wenn die Kunst der Antrieb der unerledigten Wörter wäre, die Bewegung des Kaums, die sich abzeichnet… Die Chance, mit der man das Rätsel beim Schopfe ergreift, in einer Freiheit eines bis wohin oder bis zu wem… Wenn sie der Ursprung der Welt wäre, in ihrem Verlust und ihrem Wiederfinden.

Also die Kunst… Das Schöne… Das Begehren… Das ist diese Arbeit des Künstlers im köstlichen Schmerz dessen was entschlüpft und sich in Richtung der Lichtkreise der Weltklarheit verliert… Das ist auch diese Arbeit des Betrachters, der sich in diesem Spiegelbild erkennt, was ihm erlaubt, den Spiegel zu durchschreiten, um den Künstler zu treffen.

Michèle Jung, Docteur en Lettres

Avignon, août 2005

L’Art, die Kunst

Sara - Hélène Arnal

Contribution aux États généraux de la psychanalyse, Paris,

La Sorbonne du 8 au 11 juillet 2000.

Alors, die Kunst… « Dire le mot à haute et mi-voix », en saisir les déclinaisons qui le poussent à l’artifice, voire à l’affectation.

Die schwarze Kunst[1] , la magie noire.

Das ist keine Kunst, ce n’est pas sorcier.

Mit seiner Kunst am Ende sein, être au bout de son latin.

Der Kunstdünger, das Kunsterzeugnis, die Kunstfaser, der Kunststoff, das Kunstharz, das Kunstleder, die Kunstseide, der Kunsthonig, das Kunstherz, tout est chimique, synthétique, artificiel ou simili. Eine Art von Kunst. Une sorte d’art.

Avec die Künstelei nous versons dans l’affectation, le maniérisme.

Ce qui est künstlerisch est artistique ; mais ce qui est künstlich est artificiel, voire postiche.

Art, s(tra)tégie, Kunst, Feldherrnkunst. Der Künstlername, c’est le nom de guerre, mais der Künstler, c’est l’artiste.

« Aucun terme n’était psychanalytique avant que Freud ne s’en servît. Ce qui importe, c’est comment il est entré dans son discours ». Alors, reprendre la lecture[2] de Freud avec, en tête, « en en-tête de lecture », ce mot : Kunst.

Dans ses premiers rapports professionnels avec la littérature, Freud ne lui demande que des illustrations et des confirmations pour ses hypothèses de clinicien. Survient un deuxième temps où il se tourne vers le processus créateur lui-même, dans l’espoir d’en saisir le secret. Face à l’œuvre, il se déclare incompétent pour définir l’essence de l’art, « forme belle au désir interdit ». Freud reste prudemment en marge du champ du beau.

« L’art est presque toujours inoffensif et bienfaisant ; il ne veut rien d’autre que l’illusion. À l’exception d’un petit nombre de personnes qui sont possédées par l’Art, celui-ci ne tente pas d’empiéter dans le domaine de la réalité »[3]. Aux yeux de Freud, l’Art est l’expression d’un désir qui renonce à chercher satisfaction dans l’univers des objets tangibles. C’est un désir détourné dans la région de la fiction et, en vertu d’une définition cette fois-ci très étriquée de la réalité, Freud n’attribue à l’art qu’une puissance d’illusion : l’art est la substitution d’un objet illusoire à un objet réel que l’artiste est incapable d’atteindre. Il semble que Freud n’ait jamais abandonné cette théorie de l’art considéré comme satisfaction compensatrice et presque comme pis-aller. Dans l’essai de 1909 La création littéraire et le rêve éveillé, il écrit : « L’écrivain fait comme un enfant qui joue, il crée un monde de fantaisie qu’il prend très au sérieux. » L’art est une activité ludique de type archaïque et narcissique.

Dans Totem et Tabou, l’art est rapproché de la magie, parce que tous deux s’en remettent à la toute-puissance de la pensée pour obtenir la satisfaction du désir. Mais c’est dans Introduction à la psychanalyse que nous trouvons les déclarations les plus nettes et les plus abruptes sur le caractère substitué du plaisir esthétique : « incapable d’affronter directement la réalité et d’y conquérir les avantages qu’il désire, l’artiste se réfugie dans un univers de fantasmes qui lui évite de recourir à l’action. ».

Freud dit aussi que l’œuvre d’art a souvent une fonction médiatrice entre l’artiste et ses contemporains, qu’elle est une relation indirecte avec autrui, qu’elle a son origine dans une expérience d’échec, et qu’elle se développe à l’écart du monde dans l’espace de l’imagination[4]…

Michèle Jung

Juillet 2000

[1] Freud : Eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci.

[2] Travail en cours.

[3] In : Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse.

[4] Tout ceci est le résumé d’un travail au long cours, à savoir une lecture exhaustive des textes de Freud – en allemand – afin de saisir, au plus près, l’emploi qu’il fait de Kunst.