Der Regisseur Hans Neuenfels hat Theater und Oper seit den 1980er Jahren entscheidend geprägt.
Seine Inszenierungen lösten Begeisterungsstürme aus – und Skandale.
Am 6. Februar 2022 ist er im Alter von 80 Jahren in Berlin gestorben. (Ein Nachruf von Maria Ossowski, rbb-Kulturjournalistin)
Hans Neuenfels studierte Schauspiel und Regie am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und an der damaligen Folkwang Hochschule in Essen. Für kurze Zeit war Neuenfels Assistent des Surrealisten Max Ernst und lebte mit ihm in Paris.
Er Inszeniert Penthesileaam Schillertheater (Berlin) mit seiner Gattin Elisabeth Trissenar in der Titel Rolle, es war im Jahre 1981 ; das Käthchen von Heilbronn auch im Burgtheater mit Anne Bennent (1977).
Neben seiner Theaterarbeit drehte er Filme.
Sein Film mit Peter Stein als Regisseur : Heinrich von Penthesilea (1983) wurde im « Forum » Programm der Berlinale uraufgeführt. Der verschränkte Titel besagt, daß er hier nicht allein um die Verhängnis-Verwandtschaft zwischen dem griechischenn Halbgott und der Amazonenfürstin geht, die aus der Liebesnot, wer wen besiegen soll, solange keinen Ausweg finden, bis Penthesilea gemeinsam mit ihren Hunden den Helden zerfleischt und daraufhin ihren eigenen Tot als Seelen-Suizid vollstreckt.
Michèle Jung, 08/02/2022